10.12.2018 | XING E-Recruiting, XING
Hamburg, 10. Dezember 2018 – Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist im Oktober auf ein Rekordtief gesunken. Die Ergebnisse einer aktuellen forsa-Studie im Auftrag von XING E-Recruiting zeigen, wie sich die Lage für Arbeitgeber zuspitzt: Über zwei Drittel der 200 befragten Personalleiter geben an, dass sie länger als drei Monate benötigen, um eine Führungsposition zu besetzen. 73 Prozent der Befragten verzeichnen in den letzten fünf Jahren einen Anstieg der Besetzungszeit (Time-to-Hire). Erstaunlich ist, dass fast ein Drittel der befragten Personaler (29 Prozent) keine Kennzahlen in der Personalgewinnung erhebt und damit keine Chance hat, das eigene Recruiting zu optimieren.
Besetzungszeit bei 73 Prozent der befragten Personalleiter in Deutschland angestiegen
Ein Großteil der deutschen Unternehmen hat mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen. Diese Entwicklung wird auch durch die forsa-Umfrage gestützt: 73 Prozent der Befragten geben an, dass die Time-to-Hire in den letzten fünf Jahren in ihrem Unternehmen angestiegen ist. Darüber hinaus geben 30 Prozent zu Protokoll, dass ihre Time-to-Hire sogar „stark angestiegen“ ist. Das spiegelt sich dann auch in den Detailergebnissen wieder: Drei bis sechs Monate benötigen 51 Prozent der Personalleiter, um offene Stellen für Führungskräfte zu besetzen. 10 Prozent schaffen es erst in sechs bis neun Monaten, während weitere 6 Prozent bis zu einem Jahr für eine erfolgreiche Besetzung veranschlagen. Bei Fachkräften sind die Herausforderungen ähnlich groß, wenn auch nicht ganz so dramatisch. 66 Prozent der befragten Personaler können entsprechende Vakanzen bereits in weniger als drei Monaten besetzen. Über alle Hierarchieebenen und Tätigkeitsprofile hinweg rechnet die große Mehrheit von 77 Prozent der Befragten, dass die Besetzungszeit in den nächsten fünf Jahren weiter steigen wird.
Kosten von 20.000 bis 50.000 Euro für Besetzung einer Führungsposition weit verbreitet
Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass auch die Personalgewinnungskosten vergleichsweise hoch sind. 29 Prozent der Personalleiter, und damit die größte Gruppe aller Antwortenden, geben zwischen 20.000 und 50.000 Euro für die Akquise einer Führungskraft aus, 27 Prozent zwischen 10.000 und 20.000 Euro sowie 22 Prozent 5.000 bis 10.000 Euro. Zwei Prozent der Unternehmen geben sogar 50.000 bis 100.000 Euro für die Rekrutierung aus.
Bei Fachkräften fallen die Kosten etwas geringer aus. Mit 55 Prozent kann die klare Mehrheit der Personalleiter ihre Jobs mit weniger als 5.000 Euro besetzen. Abhängig vom zu besetzenden Job-Profil variieren die Herausforderungen bei der Personalsuche. Besonders heftig tobt der „War for Talents“ um IT-Fachkräfte und um Ingenieure. In diesen Tätigkeitsbereichen ist die Time-to-Hire laut 68 bzw. 62 Prozent der Personalleiter in den letzten Jahren „eher angestiegen“. Mit deutlichem Abstand folgen Stellen im Bereich Vertrieb (42 Prozent „eher angestiegen“), Management (42 Prozent) und Projektmanagement (38 Prozent), während die Time-to-Hire für Marketers, Controller und HRler in den letzten fünf Jahren mehrheitlich konstant geblieben ist.
Arbeitgeber im Blindflug: Jedes dritte Unternehmen erhebt keinerlei Kennzahlen
Wo liegen nun die Ursachen für die anhaltenden Herausforderungen im Recruiting? Am häufigsten werden externe Faktoren genannt. In seltener Einigkeit der großen Mehrheit aller HRler ist der Fachkräftemangel mit 90 Prozent als Hauptübel ausgemacht, gefolgt von den Gehaltsforderungen der Kandidaten mit 64 Prozent. Weniger Zustimmung können interne Faktoren auf sich vereinen. Die fehlenden Ressourcen im Recruiting machen 51 Prozent, interne Prozesse und Strukturen 45 Prozent und veraltete Recruiting-Tools ebenfalls 45 Prozent für die Missstände verantwortlich.
Die Liste der Maßnahmen, die in der Lage sind, einem Anstieg der Time-to-Hire entgegen zu wirken, führen Employer Branding mit 82 Prozent, Mitarbeiterempfehlungen mit 78 Prozent und aktives Recruiting mit 74 Prozent an. Die klare Mehrheit von 87 Prozent der Personaler geht zudem davon aus, dass die Digitalisierung die Personalgewinnung vereinfacht und auch die Time-to-Hire verkürzt. Durchaus widersprüchlich sind die Angaben der Personalleiter zum Thema Kennzahlen, deren Messung ein wichtiger Hebel sein kann, um Problemfelder zu identifizieren und die eigene Personalgewinnung zu optimieren. So stimmen beispielsweise 79 Prozent der Personalleiter überein, dass Time-to-Hire eine sinnvolle Kennzahl sein kann, um das Recruiting zu optimieren. Umso überraschender geben 29 Prozent der Befragten unumwunden zu, dass sie überhaupt keine Kennzahlen im Recruiting erfassen und nutzen. Dies trifft in der Tendenz mit 38 Prozent insbesondere auf mittelständische Unternehmen mit 200 bis 500 Mitarbeitern zu.
„Die neue Arbeitswelt benötigt auch einen Paradigmenwechsel in den Personalabteilungen. Heute sind erstaunlicherweise viele Recruiter im Blindflug unterwegs und wissen gar nicht, welche ihrer Maßnahmen funktionieren. Das können sie sich in Zeiten des verschärften Fachkräftemangels schlicht und einfach nicht mehr leisten. Wir empfehlen, die Chancen der Digitalisierung und auf Daten gestützte Erkenntnisse zu nutzen. Personaler können so lästige Routineaufgaben digitalisieren und sich auf ihre Kernkompetenz konzentrieren – die Auswahl der richtigen Mitarbeiter für das eigene Unternehmen“, erläutert David Vitrano, Vice President Marketing XING E-Recruiting. XING E-Recruiting hat diese und weitere Ergebnisse im „White Paper: Was die Time-to-Hire für das Recruiting bedeutet“ zusammengefasst, das Sie weiter unten direkt herunterladen können. Ihre Leser und Nutzer können das White Paper nach Registrierung hier herunterladen.
*forsa-Umfrage mit 200 Personalleitern aus Unternehmen ab 200 Mitarbeitern in Deutschland; branchenübergreifend; Befragungszeitraum: 6. bis 31. August 2018
Über XING
Das führende soziale Netzwerk für berufliche Kontakte im deutschsprachigen Raum begleitet seine Mitglieder durch die Umwälzungsprozesse der Arbeitswelt. In einem Umfeld von Fachkräftemangel, Digitalisierung und Wertewandel unterstützt XING seine mehr als 15 Millionen Mitglieder dabei, Arbeiten und Leben möglichst harmonisch miteinander zu vereinen. So können die Mitglieder auf dem XING Stellenmarkt den Job suchen, der ihren individuellen Bedürfnissen entspricht, mit den News-Angeboten von XING auf dem Laufenden bleiben und mitdiskutieren oder sich auf dem Themenportal XING spielraum über die Veränderungen und Trends der neuen Arbeitswelt informieren. Anfang 2013 stärkte XING mit dem Kauf von kununu, der marktführenden Plattform für Arbeitgeberbewertungen im deutschsprachigen Raum, seine Position als Marktführer im Bereich Social Recruiting. 2003 gegründet, ist XING seit 2006 börsennotiert und seit September 2011 im TecDAX gelistet. Die Mitglieder tauschen sich auf XING in knapp 90.000 Gruppen aus oder vernetzen sich persönlich auf einem der mehr als 130.000 beruflich relevanten Events pro Jahr. XING ist an den Standorten Hamburg, München, Barcelona, Wien, Porto und Zürich vertreten. Weitere Informationen finden Sie unter www.xing.com.