14.04.2025 | XING

Beschäftigte in Deutschland:  So bewerten die Altersgruppen die Arbeitswelt 

  • Hohe Wechselbereitschaft: Fast die Hälfte der Generation Z (48 %) denkt über Jobwechsel im laufenden Jahr nach 

  • Motivatoren für Wechsel: Jüngere gehen wegen Gehalt und Stress, Ältere wegen Führung und Aufgaben 

  • Wünsche an Arbeitgeber: wichtig sind Jobsicherheit und höheres Gehalt  

  • Remote Work: Homeoffice spielt vor allem für Millennials und Gen Z eine große Rolle  

  • Thomas Kindler, Managing Director von XING: „Jede Generation bringt eigene Erwartungen mit – wer alle erreichen will, muss differenzierte Angebote machen“ 

Hamburg, 14. April 2025 – Die Wechselbereitschaft in Deutschland bleibt weiterhin hoch: Jeder dritte Beschäftigte (36 %) ist derzeit offen für einen neuen Job oder hat bereits konkrete Schritte in die Wege geleitet, um eine neue Tätigkeit zu finden. Gleichzeitig wird trotz eines für Unternehmen wieder vorteilhafteren Arbeitsmarkts in vielen Branchen weiterhin händeringend nach Fachkräften gesucht. Was können Arbeitgeber tun, um für Talente attraktiv zu sein? Und was sind die ausschlaggebenden Faktoren für die Wechselbereitschaft in den einzelnen Altersgruppen? Dazu hat forsa abhängig Beschäftigte von 18 bis 67 Jahren im Rahmen der seit 2012 durchgeführten XING Langzeitstudie zur Wechselbereitschaft deutscher Arbeitnehmer befragt. Dabei zeigt sich: Bei den Erwartungen an Arbeitgeber, den Gründen zum Bleiben oder Gehen sowie bei Benefits wie Homeoffice oder Sabbatical zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Generationen.  


Besonders stark ausgeprägt ist der Wechselwunsch bei den Jüngeren. In der sogenannten Generation Z – mit den Jahrgängen 1997 bis 
2012 die jüngste am Arbeitsmarkt – können sich 48 Prozent vorstellen, im laufenden Jahr den Arbeitgeber zu wechseln (konkrete Planung: 11 %, offen für Wechsel: 37 %). Trotz ihrer vergleichsweise kurzen beruflichen Laufbahn hat bereits über die Hälfte (54 %) schon mindestens einmal einen Arbeitgeber verlassen. Auch unter den Millennials (Jahrgänge 1981 bis 1996) liegt die Wechselbereitschaft mit 44 Prozent (konkrete Planung: 8 %, offen für den Jobwechsel: 36 %) über dem Durchschnitt. In der Generation X (Jahrgänge 1965 bis 1980) ist nur noch knapp ein Drittel (32 %) wechselwillig, bei den langsam aus dem Berufsleben ausscheidenden Babyboomern (Jahrgänge 1946 bis 1964, Alter der Befragten bis 67 Jahre) sind es noch 15 Prozent. Trotz ihres langen Arbeitslebens sind 11 Prozent der Ältesten ihrem ersten Unternehmen treu geblieben. 
 


„Die Zahlen machen deutlich: Karrieren verlaufen heute deutlich dynamischer als früher. Langfristige Loyalität ist kein Selbstläufer, sondern das Ergebnis von guter Führung und den richtigen Angeboten“, sagt Thomas Kindler, Managing 
Director von XING. „Unternehmen sollten sich nicht nur die Bedürfnisse der jüngeren Generationen am Arbeitsmarkt anschauen, sondern auch die der derzeitigen Leistungsträger. Denn noch stellt die Generation X den größten Anteil der Arbeitnehmenden. Jede Generation bringt eigene Erwartungen mit – wer alle erreichen will, muss differenzierte Angebote machen.“
 

 

Warum Mitarbeitende bleiben: Kollegialität und Jobsicherheit schlagen Gehalt 

Über alle Altersgruppen und Generationen hinweg ist Jobsicherheit einer der wichtigsten Gründe zum Verbleib beim derzeitigen Arbeitgeber: Sie spielt für jeweils rund zwei Drittel der Befragten aus den drei jüngeren Generationen (Gen Z: 65 %; Millennials: 62 %; Generation X: 64 %) eine zentrale Rolle, nur bei den Babyboomern sinkt sie erwartungsgemäß (48 %).  


Deutliche Unterschiede zeigen sich jedoch in anderen Aspekten
. Die Beschäftigten der beiden jüngeren Generationen wollen vor allem wegen des kollegialen Zusammenhalts bei ihrem jetzigen Arbeitgeber bleiben (Gen Z: 70 %, Millennials: 68 %). Auch darüber hinaus sind sie sich über ihre Prioritäten einig:
Interessante Arbeitsaufgaben (jeweils 60 %), Work-Life-Balance (Gen Z: 49 %, Millennials: 48 %) und Gehalt (Gen Z: 46 %, Millennials: 57 %) sind für sie die wichtigsten Gründe, den derzeitigen Arbeitgeber nicht zu verlassen. Bei den älteren Generationen verschiebt sich die Gewichtung etwas. Bei der Generation X stehen nach Jobsicherheit die Aspekte interessante Arbeitsaufgaben (58 %) und Gehalt (56 %) auf den Spitzenplätzen. Für Babyboomer sind ihre Aufgaben (56 %) der relevanteste Grund zum Bleiben, danach folgen kollegialer Zusammenhalt  
(52 %) und Wertschätzung (46 %). Work-Life-Balance (21 %) spielt dagegen für sie eine deutlich weniger wichtige Rolle.  

Warum Mitarbeitende gehen: zu wenig Geld, zu viel Stress und schlechte Führung 

Was aber sind die Gründe, sich einen neuen Arbeitgeber zu suchen? Für die Gen Z steht mit 45 Prozent ein zu niedriges Gehalt an erster Stelle – stärker als bei allen anderen Altersgruppen. Für Millennials dagegen ist ein hohes Stresslevel (39 %) der ausschlaggebende Grund für Wechselwilligkeit (Gen Z: 28 %), aber auch mangelnde Aufstiegschancen (36 %) sorgen für Unmut. Unzufriedenheit mit der direkten Führungskraft ist für die älteren Generationen, vor allem die Babyboomer, ein Grund, ihren derzeitigen Arbeitgeber verlassen zu wollen. 

Wünsche an den neuen Arbeitgeber: Die Jüngeren sind auf der Suche nach Sicherheit, die Älteren nach Sinn  

Dementsprechend steht auf der Liste der Wünsche, die ein neuer Arbeitgeber auf jeden Fall erfüllen sollte, das Thema Jobsicherheit generationenübergreifend weit vorne (Gen Z: 66 %, Millennials: 69 %, Generation X: 75 %, Babyboomer: 60 %). Gerade die Gen Z sucht darüber hinaus vor allem finanzielle Sicherheit: Mit 79 Prozent ist höheres Gehalt der für sie wichtigste Faktor (gesamt: 65 %, Millennials: 71 %). Genau wie die Millennials legen sie darüber hinaus Wert auf gutes Führungsverhalten (Gen Z: 60 %, Millennials: 64 %), flexible Arbeitszeiten (jeweils 65 %) und einen guten Standort des Unternehmens (Gen Z: 60 %, Millennials: 56 %). Bei den älteren Generationen stehen andere Aspekte im Fokus: Für die Babyboomer spielen Werte wie Sinnerfüllung (51 %) und Führungsverhalten (60 %) eine größere Rolle als Gehalt (43 %). Auch bei der Generation X stehen sinnstiftende Arbeit (57 %) und gute Führung (63 %) hoch im Kurs. 

Als Option ist die 4-Tage-Woche generationenübergreifend für rund die Hälfte attraktiv (Gen Z: 57 %, Millennials: 54 %, Generation X: 51 %, Babyboomer: 49 %). Gehaltstransparenz ist für 56 Prozent der Gen Z ein echter Pluspunkt – bei den Babyboomern hingegen nur noch für 30 Prozent. Ein Sabbatical ist für die jüngeren Generationen ebenfalls interessanter als für die älteren. 

„Eine Lösung für alle funktioniert heutzutage nicht mehr“, sagt Thomas Kindler. „Wer als Arbeitgeber alle Generationen ansprechen will, braucht maßgeschneiderte Angebote für unterschiedliche Lebensphasen.“ 

Klares Nein von allen Generationen zu befristeten Arbeitsverträgen trotz besseren Gehalts 

Auch wenn ein höheres Gehalt für viele eine entscheidende Rolle bei der Jobsuche spielt, gibt es für die Befragten klare Ausschlusskriterien für einen Arbeitgeber, selbst wenn er besser bezahlt. Für Millennials (61 %) und die Generation X (58 %) ist ein befristeter Arbeitsvertrag ein K.-o.-Kriterium. Im Vergleich mit anderen Generationen spielt bei der Gen Z das Urteil von Freunden und Bekannten eine größere Rolle: 35 Prozent würden sich nicht bei einem Unternehmen bewerben, mit dem das Umfeld schlechte Erfahrungen gemacht hat.  

Ein sehr deutlicher Unterschied zwischen den Generationen zeigt sich beim Thema Homeoffice: Während 24 Prozent der Millennials eine fehlende Remote-Option trotz besserer Bezahlung abschrecken würde, gilt das nur für 10 Prozent der Babyboomer. Grundsätzlich bleibt die Möglichkeit zum Homeoffice für die Jüngeren ein entscheidender Faktor bei der Arbeitgeberwahl. Mehr als jeder Vierte aus der Generation Z (28 %) würde den aktuellen Arbeitgeber verlassen, wenn es keine Möglichkeit zum Remote Work mehr gäbe, bei den Millennials sind es 26 Prozent (Generation X:  
17 %, Babyboomer: 7 %).   

Hohe Zuversicht in eigene Chancen am Arbeitsmarkt  

Grundsätzlich zeigen sich die Befragten beim Thema Jobwechsel optimistisch. Insgesamt sind 64 Prozent der Beschäftigten zuversichtlich, innerhalb der nächsten sechs Monate einen neuen Job zu finden. Gerade die, die noch am Anfang ihres Berufslebens stehen, sind gleichzeitig verunsichert und optimistisch, was ihre unmittelbaren beruflichen Perspektiven angeht: Fast drei Viertel (74 %) der Gen Z glauben, „auf jeden Fall“ oder „wahrscheinlich“ bei der Jobsuche erfolgreich zu sein (Millennials: 71 %, Generation X: 59 %, Babyboomer: 49 %). Obwohl die Zuversicht bei den Jüngsten am höchsten ist, ist es auch die Sorge vor einem potenziellen Jobverlust. Mit 13 Prozent ist die Angst davor in der Gen Z am stärksten ausgeprägt.   

„Das Gesamtpaket muss stimmen“, sagt Thomas Kindler. „Wenn Unternehmen ein Arbeitsumfeld schaffen, das Leistung anerkennt, Motivation fördert und dabei die unterschiedlichen Bedürfnisse in verschiedenen Lebensphasen im Blick behält, dann ist das eine solide Basis für langfristige Mitarbeiterbindung.“ 

 

*Über die Studie:  

forsa-Online-Umfrage im Januar 2025 unter 3.413 volljährigen, sozialversicherungspflichtigen Erwerbstätigen (Arbeitende und Angestellte) in Deutschland im Auftrag von XING. 

 

Die Wechselbereitschaft setzt sich aus zwei Kategorien zusammen: den Erwerbstätigen, die konkret planen, in diesem Jahr den Arbeitgeber zu wechseln sowie den Erwerbstätigen, die offen für einen Jobwechsel sind, aber noch keine konkreten Schritte unternommen haben.  

 

*Die forsa-Studie zur Wechselbereitschaft im Auftrag von XING wird seit 2012 erhoben. Sie befasst sich mit Themen wie der Arbeitszufriedenheit und der Wechselbereitschaft von Beschäftigten sowie den Wünschen von Beschäftigten an Arbeitgeber. Zum Studiendesign gehört dabei ein modularer Fragebogen mit einem festen, wiederkehrenden Fragenteil für den Zeitvergleich sowie variablen Fragen, die auf aktuelle Entwicklungen Bezug nehmen. 

 

Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.new-work.se/de/newsroom 

 

Über XING 
XING ist das renommierte Jobs-Netzwerk in Deutschland. Mit einer starken Präsenz in Österreich und der Schweiz verbindet es über 22 Millionen Mitglieder im deutschsprachigen Raum. Nur bei XING finden Berufstätige aller Branchen und Karriere-Level über 1 Million Jobs und können von beliebten Arbeitgebern sowie mehr als 20.000 Recruitern gefunden werden. Eine Vielzahl präziser Filteroptionen, Millionen integrierter Kultur- und Gehaltsdaten von Unternehmen sowie neuste KI-Technologien bieten eine zeitgemäße und personalisierte Job-Suche. XING unterstützt seine Nutzerinnen und Nutzer dabei, aus der Vielzahl an Angeboten den Job auszusuchen, der wirklich zu ihnen und ihren individuellen Bedürfnissen passt. Die intelligenten Recruiting-Lösungen von XING helfen Unternehmen zudem, ihr Recruiting unkomplizierter, effektiver und zielgerichteter zu gestalten. Bei XING profitieren HR-Verantwortliche von reichweitenstarken Stellenanzeigen (Passive-Sourcing), der gezielten Identifikation und Ansprache passender Talente (Active-Sourcing) sowie von einem optimierten Bewerbungsmanagement-System. Mehr Informationen unter xing.com und recruiting.xing.com. 

 

Über die New Work SE  

Die New Work SE engagiert sich für eine bessere Arbeitswelt. Mit ihren beiden starken Marken, dem Jobs-Netzwerk XING und der Arbeitgeber-Vergleichsplattform kununu, tritt sie an, der wichtigste Recruiting-Partner im deutschsprachigen Raum zu sein. Sie bringt Kandidaten und Unternehmen zusammen, damit Berufstätige ein zufriedeneres Job-Leben führen und Firmen durch die richtigen Talente erfolgreicher werden. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Hamburg und beschäftigt seine insgesamt rund 1.200 Mitarbeiter auch an weiteren Standorten wie Wien und Porto. Weitere Infos unter www.new-work.se/ und nwx.new-work.se/.   


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Christoph Stanek

Deputy Head of Public Relations