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15.11.2023 | onlyfy
Hamburg, 15. November 2023 – Viele Unternehmen in Industrie, Handel und anderen Bereichen suchen weiter händeringend Personal – und kommen den Bedürfnissen potenzieller neuer Mitarbeitender doch zu wenig entgegen. Die Blue-Collar-Studie von onlyfy by XING zeigt: 93 Prozent der befragten Recruiter haben Schwierigkeiten, neue Mitarbeitende für Jobs zu finden, die vor allem von körperlicher Arbeit geprägt sind. Darunter fallen Jobs aus den Bereichen Handwerk, der Industrie, dem Einzelhandel oder klassischen Dienstleistungsberufen wie Beherbergung und Gastronomie sowie Gesundheits- und Sozialwesen. 74 Prozent wollen aktuell mindestens genauso viele neue Mitarbeiter einstellen wie 2022. Das sind die Ergebnisse einer Umfrage, die forsa unter 200 Personalentscheidern in Deutschland im Auftrag von onlyfy by XING durchgeführt hat. Befragt wurde Personalentscheider in Unternehmen ab 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
80 Prozent der Befragten, die mehr neue Mitarbeiter einstellen wollen als im letzten Jahr, geben als Grund dafür an, dass die anfallende Arbeit zugenommen hat bzw. nicht durch vorhandenes Personal erledigt werden kann. Trotz rückläufiger Konjunktur kollidiert der Arbeitskräftemangel bei einem Teil der Unternehmen offensichtlich mit einer weiterhin stabilen Auftragslage. Sie trifft auf Personalknappheit, bei der auch der langsam beginnende Rückzug der Babyboomer-Generation vom Arbeitsmarkt seine Schatten voraus wirft. Denn 93 Prozent der befragten Personalentscheider haben Schwierigkeiten, die schon entstandenen oder absehbaren Lücken zu füllen. Die am meisten genannten Gründe dafür sind allgemein zu wenige Arbeitskräfte auf dem Markt (83 %), aber auch unzureichende fachliche Qualifikationen der Bewerbenden (62 %).
„Trotz Konjunkturkrise ist die Auftragslage vieler Betriebe nach wie vor gut. Unternehmen müssen die Einstiegshürden für eine Bewerbung reduzieren und flexibel agieren, um für Arbeitskräfte attraktiv zu sein“, sagt Frank Hassler, verantwortlicher Vorstand für Recruiting und Employer Branding bei der New Work SE, dem Mutterkonzern von onlyfy by XING.
Mehr Flexibilität und schnellere Abläufe: Jedes fünfte Unternehmen braucht für die Besetzung offener Blue-Collar-Jobs über sechs Monate
Denn auch bürokratische Hürden im Bewerbungsprozess spielen eine Rolle bei der schwierigen Besetzung offener Stellen im Blue-Collar-Bereich. Beim Thema Bewerbungsunterlagen zum Beispiel gehen die Bedürfnisse von Bewerbenden und Personalverantwortlichen aneinander vorbei.
Die forsa-Umfrage unter Blue-Collar-Beschäftigten zeigt: 45 Prozent der Befragten ist es wichtig, sich auch über mobile Endgeräte bewerben zu können. 20 Prozent wünschen sich die Möglichkeit einer One-Click-Bewerbung (z.B. über das eigene Profil auf XING). Gut jeder Dritte (35 %) würde sich gerne ohne Anschreiben und jeder Fünfte (20 %) lieber ohne Lebenslauf auf eine neue Stelle bewerben.
Hohe Hürden beim Bewerben
Allerdings legen 84 Prozent der befragten Personalverantwortlichen Wert auf einen Lebenslauf, für 66 Prozent sollte er lückenlos sein. Eine vollständige Bewerbungsmappe möchte mehr als jeder zweite Personalentscheider sehen (56 %). Für 63 Prozent sind Arbeitszeugnisse relevant, das Anschreiben für 54 Prozent. „Traditionelle Bewerbungsunterlagen stehen bei vielen Unternehmen weiter hoch im Kurs. Wer allerdings heute im Blue-Collar-Bereich immer noch starr auf Anschreiben, Zeugnissen und Lebenslauf beharrt und zu viele administrative Hürden im Bewerbungsprozess aufstellt, muss sich nicht wundern, wenn er bei Neueinstellungen leer ausgeht“, so Frank Hassler.
Laut knapp jedem zweiten befragten Personalentscheider (44 %) vergehen von dem Moment, in dem sich die Personalabteilung erstmals mit der offenen Position beschäftigt, bis zum ersten Arbeitstag des neuen Mitarbeitenden meist drei bis sechs Monate. Bei 13 Prozent der befragten HR-Verantwortlichen dauert es 7 bis 12 Monate – und bei sechs Prozent der befragten Unternehmen sogar länger als ein Jahr.
Hygienefaktoren: Jobsicherheit und Gehalt entscheidend im Blue-Collar-Recruiting
Oft schätzen die befragten Recruiter jedoch auch falsch ein, was ihrer Zielgruppe bei einem neuen Job wirklich wichtig ist. Sie sehen gutes Führungsverhalten (98 %) an der Spitze, gefolgt von pünktlicher Bezahlung (91 %), dem guten Ruf des Unternehmens (90 %) und einem höheren Gehalt (84 %). Auf der Wunschliste, was ein neuer Arbeitgeber bieten sollte, liegt dagegen bei den befragten Blue-Collar-Beschäftigten mit 74 Prozent die Jobsicherheit vorn, dicht darauf folgen ein höheres Gehalt (71 %), pünktliche Bezahlung (70 %) sowie ein attraktiver Standort (69 %).
„Mehr Geld, Jobsicherheit und eine pünktliche Bezahlung sind für viele Blue-Collar-Beschäftigte Gründe für einen Jobwechsel. Damit sie bleiben, müssen Personalentscheidende aber vor allem die Atmosphäre im Arbeitsalltag im Blick haben und auf motivierendes Führungsverhalten sowie eine gute Unternehmenskultur achten. Sonst wird aus dem 'Perfect Match' schnell ein 'Mismatch'“, so Frank Hassler.
Auch bei Benefits und Zusatzleistungen gibt es eine Schere zwischen Erwartung und Wirklichkeit: Die große Mehrheit der befragten Personalentscheider (79 %) geht davon aus, dass Dinge wie ein Smartphone oder Jobticket bei der Wahl eines neuen Arbeitgebers wichtig sind – tatsächlich sind solche Benefits jedoch nur für 45 Prozent der Blue-Collar-Beschäftigten relevant. Ein Betriebsrat
(31 %) bzw. die Zugehörigkeit zu einer Gewerkschaft (20 %) ist den befragten Blue-Collar-Beschäftigten dagegen deutlich wichtiger, als Personalentscheidende vermuten (7 % bzw. 6 %).
Private Kontakte und Empfehlungen als populärste Recruitingkanäle
Der mit Abstand wichtigste Kanal für das Recruiting sind persönliche Empfehlungen bzw. private Kontakte: Jeweils über 90 Prozent der befragten Personalentscheider rekrutieren über diese Quellen, und 61 Prozent der befragten Blue-Collar-Beschäftigten würden bevorzugt auf private Kontakte setzen, wenn sie auf Jobsuche wären. Mit etwas Abstand folgt bei den Personalsuchenden die Bundesagentur für Arbeit (87 %), die jedoch nur 41 Prozent der Blue-Collar-Beschäftigten bei der Jobsuche nutzen würden. Die Möglichkeiten fachspezifischer Jobportale nehmen 51 Prozent der befragten Personaler sowie 46 Prozent der befragten Blue-Collar-Beschäftigten wahr, wenn sie einen neuen Job suchen.
Nachholbedarf bei der Verwendung digitaler Kanäle: Zwar nutzen 58 Prozent der befragten Unternehmen Facebook im Recruiting, 48 Prozent der Befragten Instagram und 31 Prozent WhatsApp. Allerdings sind diese Möglichkeiten der Bewerbung bei Blue-Collar-Beschäftigten noch nicht angekommen. „Hier steckt noch viel Potenzial für Unternehmen. Es gibt im Blue-Collar-Bereich eine steigende Akzeptanz digitaler Bewerbungsmöglichkeiten, und Unternehmen können von Lösungen wie der Talent Acquistion Platform onlyfy one profitieren, über die Stellenanzeigen passgenau auf über 900 Kanälen ausgespielt werden“, so Hassler. „Nur dann, wenn sie die richtigen Angebote auf den richtigen Kanälen machen, haben sie eine Chance, dringend benötigte Arbeitskräfte zu finden und zu halten.“
Buch-Neuerscheinung: „Blue Hiring: Zeit zum Umdenken“
Über die Studie
forsa-Umfrage im Juni/Juli 2023 unter 200 Personalentscheidern und 1.006 Blue-Collar-Beschäftigten in Deutschland im Auftrag von onlyfy by XING. Es wurden nur Personalentscheider befragt, die Blue-Collar-Beschäftigte rekrutieren und in Unternehmen ab 20 Mitarbeitenden in den Branchen Bergbau, Herstellung von Waren, Energieversorgung, Wasser- und Abfallentsorgung, Bau, Handel, Verkehr, Beherbergung und Gastronomie sowie Gesundheits- und Sozialwesen beschäftigt sind. Von ihnen rekrutieren 162 überwiegend im Blue Collar- und 38 gleichermaßen im Blue- und White-Collar-Bereich.
Blue-Collar-Beschäftigte sind Beschäftigte, die überwiegend körperlich arbeiten – u.a. im Handwerk, der Industrie, dem Einzelhandel oder weiteren Dienstleistungsberufen. Sie spielen eine entscheidende Rolle für das Funktionieren und den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft: bei der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung, der Sicherung der Grund- oder Gesundheitsversorgung und beim Erhalt unserer Lebensqualität. White-Collar-Beschäftigte gehen so genannten Wissensarbeiter Tätigkeiten nach, die meist am Schreibtisch stattfinden. Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.new-work.se/de/newsroom.
Über onlyfy by XING
New Work braucht New Hiring: Ein neues Verständnis von Recruiting und neue Herangehensweisen, um in schwierigen Zeiten genau jene Talente zu finden, die zum Team, zur Kultur und zu den strategischen Herausforderungen des Unternehmens passen. onlyfy by XING liefert hierzu smarte digitale Lösungen: Die Talent Acquisition Platform onlyfy one vereint Active Sourcing, Passive Sourcing und effizientes Bewerbungsmanagement unter einem Dach – für eine einzigartige Candidate-Experience. Als Teil der NEW WORK SE bietet onlyfy mit den Schwestermarken XING und kununu ihren Kunden den Zugriff auf rund 22 Millionen Talenten im deutschsprachigen Raum sowie weitere effiziente Lösungen für das Employer Branding, das Active- und Passive Sourcing. Die Marke onlyfy ist im Sommer 2022 aus dem Zusammenschluss von XING E-Recruiting und Prescreen hervorgegangen. Mehr Informationen unter onlyfy.com.
Über die New Work SE
Die New Work SE engagiert sich für eine bessere Arbeitswelt. Mit starken Marken wie XING, kununu und onlyfy by XING und dem größten Talente-Pool in DACH tritt sie an, der wichtigste Recruiting-Partner im deutschsprachigen Raum zu sein. Sie bringt Kandidaten und Unternehmen zusammen, damit Berufstätige ein zufriedeneres Jobleben führen und Firmen durch die richtigen Talente erfolgreicher werden. Das Unternehmen ist seit 2006 börsennotiert, hat seinen Hauptsitz in Hamburg und beschäftigt seine insgesamt rund 1.900 Mitarbeiter auch an weiteren Standorten von Berlin über Wien bis Porto. Weitere Infos unter new-work.se und nwx.new-work.se/.
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