10.11.2025 | XING Österreich

Österreichs Personaler bevorzugen jüngere Kandidaten

  • 31 Prozent der HR-Abteilungen erhalten betriebliche Vorgaben zur Bevorzugung jüngerer Kandidaten.
  • Bei vergleichbarer Qualifikation entscheiden sich zudem 27 Prozent der Personaler selbst dafür, jüngere Kandidaten einzustellen.
  • Rund ein Fünftel bevorzugt Kandidaten 50+.


Wien, 10. November 2025 – Das Gleichbehandlungsgesetz schützt Menschen in der Arbeitswelt vor Diskriminierung – beim Geschlecht, der ethnischen Zugehörigkeit, der Religion, dem Alter und der sexuellen Orientierung. Das gilt bereits für die Bewerbungsphase. In der Praxis sieht das aber oft anders aus, wie Ergebnisse des XING Arbeitsmarktreports 2025 zeigen. Für diesen hat das Marktforschungsinstitut Appinio 150 HR-Verantwortliche in Österreich befragt. Das Ergebnis: Geht es um Einstellungsentscheidungen, bevorzugen heimische HR-Abteilungen jüngere Kandidaten gegenüber älteren.

Das Alter der Kandidaten spielt im Recruiting eine große Rolle. Die Appinio-Daten zeigen: 31 Prozent der befragten Personaler geben an, bei der Einstellungsentscheidung betriebliche Vorgaben zur Bevorzugung jüngerer Kandidaten zu erhalten. 27 Prozent sagen, dass sie sich bei vergleichbarer Qualifikation für die jüngeren Kandidaten entscheiden. Ein Viertel der Personaler bevorzugt Kandidaten unter 50 Jahren. Die bestehende Altersstruktur bei der Wahl neuer Teammitglieder berücksichtigt etwas mehr als ein Fünftel (22 %). Ebenso viele achten auf eine ausgewogene Altersverteilung in der Gesamtbelegschaft. 19 Prozent berücksichtigen gezielt Kandidaten ab 50 Jahren aufgrund ihrer Erfahrung.

Spannend: Frauen achten scheinbar weniger auf das Alter als Männer. So bevorzugen es männliche Mitarbeiter in HR-Abteilungen doppelt so häufig, Kandidaten unter 50 Jahren zu besetzen, als Frauen (33 % vs. 16 %). Bei vergleichbarer Qualifikation entscheiden sich männliche Personaler zudem tendenziell öfter für jüngere Kandidaten als ihre weiblichen Kolleginnen (28 % vs. 25%).

„Diese Ergebnisse sind alles andere als erfreulich. Denn sie zeigen, dass in der Praxis gesetzliche Regelungen zum Schutz vor Altersdiskriminierung nicht immer konsequent umgesetzt und ältere Bewerber diskriminiert werden“ sagt Dr. Julian Stahl, Arbeitsmarkt-Experte bei XING.

Kandidaten 50+: Zu sehr von sich und ihrer Erfahrung überzeugt
Bei der Einstellung von Kandidaten 50+ geht es den wenigsten Personalern darum, dass diese weniger leistungsfähig (20 %) oder zu teuer seien (24 %). Die größte Rolle bei der Einstellung von älteren Kandidaten spielt der Aspekt, dass diese von sich und ihrer beruflichen Erfahrung zu sehr überzeugt sind (37 %). Das finden in HR-Abteilungen Männer häufiger als Frauen (41 % vs. 32 %). Mögliche Care-Arbeit wird als weiterer Grund für die Ablehnung von älteren Bewerbern genannt (35 %). 31 Prozent meinen, ältere Kandidaten würden dem Unternehmen voraussichtlich nicht lange erhalten bleiben. 29 Prozent haben Sorge, dass sich Bewerber 50+ nicht mehr auf Veränderungen einstellen können. 27 Prozent sagen, Ältere bringen die Teamstruktur durcheinander.

„Unternehmen sollten die gesetzlichen Vorgaben, die Bewerbende und Mitarbeitende schützen, ernst nehmen. Und miteinbeziehen: Diverse Teams sind erfolgreicher, ältere Beschäftigte bringen durch ihre Erfahrung gerade in herausfordernden Zeiten Vorteile fürs ganze Team ein. Unsere Arbeitswelt verändert sich zudem, Menschen bleiben immer länger berufstätig. Betriebe sollten daher aktiv darauf achten, ihre Türen offenzuhalten – für alle Generationen“, resümiert Dr. Julian Stahl, Arbeitsmarkt-Experte bei XING.


Über die Studie
Für den XING Arbeitsmarktreport 2025 befragte das Marktforschungsinstitut Appinio im Juli 2025 insgesamt 3.500 Angestellte in Deutschland, Österreich und der deutschsprachigen Schweiz im Alter von 18 bis 65 Jahren national repräsentativ für das Alter und Geschlecht der jeweiligen Bevölkerung sowie 600 volljährige Personaler und Recruiter in Deutschland, Österreich und der deutschsprachigen Schweiz im Rahmen einer Online-Umfrage im Auftrag von XING.

Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.newwork.se/de/newsroom.

Über XING
XING ist das renommierte Jobs-Netzwerk in Deutschland. Mit einer starken Präsenz in Österreich und der Schweiz verbindet es über 20 Millionen Mitglieder im deutschsprachigen Raum. Nur bei XING finden Berufstätige aller Branchen und Karriere-Level über 1 Million Jobs und können von beliebten Arbeitgebern sowie mehr als 20.000 Recruitern gefunden werden. Eine Vielzahl präziser Filteroptionen, Millionen integrierter Kultur- und Gehaltsdaten von Unternehmen sowie neuste KI-Technologien bieten eine zeitgemäße und personalisierte Job-Suche. XING unterstützt seine Nutzerinnen und Nutzer dabei, aus der Vielzahl an Angeboten den Job auszusuchen, der wirklich zu ihnen und ihren individuellen Bedürfnissen passt. Die intelligenten Recruiting-Lösungen von XING helfen Unternehmen zudem, ihr Recruiting unkomplizierter, effektiver und zielgerichteter zu gestalten. Bei XING profitieren HR-Verantwortliche von reichweitenstarken Stellenanzeigen (Passive-Sourcing), der gezielten Identifikation und Ansprache passender Talente (Active-Sourcing) sowie von einem optimierten Bewerbungsmanagement-System. Mehr Informationen unter xing.com und recruiting.xing.com.

Über die New Work SE
Die New Work SE engagiert sich für eine bessere Arbeitswelt. Mit ihren beiden starken Marken, dem Jobs-Netzwerk XING und der Arbeitgeber-Vergleichsplattform kununu, tritt sie an, der wichtigste Recruiting-Partner im deutschsprachigen Raum zu sein. Sie bringt Kandidaten und Unternehmen zusammen, damit Berufstätige ein zufriedeneres Job-Leben führen und Firmen durch die richtigen Talente erfolgreicher werden. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Hamburg und beschäftigt seine insgesamt rund 1.200 Mitarbeiter auch an vier weiteren Standorten in Wien, Barcelona, Valencia und Porto. Weitere Infos unter www.new-work.se/ und nwx.new-work.se/.


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Bildmaterial

Foto von Dr. Julian Stahl, Arbeitsmarkt-Experte bei XING (Bildcredit Tim-Lukas Kühl)

Foto von Dr. Julian Stahl

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Stefan Keuchel

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